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Einsatzfahrten unter einem guten Stern


06.04.2023

Byhleguhrer Feuerwehr begeht 40-jähriges Jubiläum ihres Tanklöschfahrzeugs

Beinahe historisch und dennoch unverwüstlich: Das Tanklöschahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Byhleguhre leistet seit vier Jahrzehnten treue Dienste sowohl bei der Brandbekämpfung als auch der Technischen Hilfeleistung im Amt Lieberose/Oberspreewald. Anlass genug für die Ortswehr, zum Jubiläum des TLF 16/25 auf dessen wechselvolle Einsatzgeschichte zurückzuschauen. Sowie mit dem Amtsdirektor und Bürgermeister ein Blick in die nahe Zukunft zu werfen.

Byhleguhre. Von einer grünen Tannengirlande umsäumt und mit einem goldenen „40“- Schild geschmückt war das altgediente Tanklöschfahrzeug am Gründonnerstag vor dem Byhleguhrer Gerätehaus zu finden. Am 06. April 1983 – auf den Tag genau vor 40 Jahren – ist der Kraftwagen des Herstellers Mercedes Benz zugelassen worden. Bislang hat „Sternchen“ – wie der treue Benz liebevoll von den Kameradinnen und Kameraden genannt wird – stolze 41.919 Kilometer zurückgelegt, wie auf der von Ortswehrführerin Sabine Halko anlässlich des Jahrestages einberufenen Dienstversammlung feierlich bekanntgegeben wurde.

Neues Leben für den alten Benz
Die Historie des TLF 16/25 brachte den zirka dreißig teilnehmenden Gästen der ehemalige Ortswehrführer Siegbert Dalick näher. Der 69-Jährige hatte das Fahrzeug Ende 2001 persönlich mit sechs weiteren Kameraden nach Byhleguhre geholt: Dietmar Becher ( ✝ ), Ralf During, Mathias Friedersdorf, Roland Noack, Franz Paul und Christian Schönemann – von ihnen konnten fast alle als Ehrengäste auf der Jubiläumsfeier anwesend sein. Zugegen war auch Heinz Lehmann (93), der mit einer Mitgliedschaft seit 1959 der älteste Kamerad der hiesigen Feuerwehr ist.

Bis 2000 war der Benz als Schlauchwagen in Bad Homburg (Hessen) eingesetzt. Anschließend wurde ihm neues Leben eingehaucht. Die im Schwarzwald ansässige Feuerwehrfahrzeugbaufirma Thoma baute das Tanklöschfahrzeug eigens nach den Vorgaben der Byhleguhrer Wehr um. Zur heutigen Ausstattung gehören unter anderem eine Vorbaupumpe (Godiva, 1.600 l/min bei 8 bar), Tragkraftspritze (TS8/8, 800 l/min bei 8 bar), ein 2.000 Liter fassender Löschwassertank und zahlreiche Geräte zur Technischen Hilfeleistung. „Bei der Abholung unseres TLF unter recht abenteuerlichen Bedingungen in Kenzingen (Baden-Württemberg) hatten wir uns sofort verliebet“, sagt der Ortswehrführer a.D..

Seit mehr als zwei Dekaden ist das für eine neunköpfige Besatzung ausgelegte Tanklöschfahrzeug nun mit dem Funkrufnamen „Florian Spreewald 15/23-01“ in Byhleguhre im Einsatz. Gekauft wurde es von der Gemeinde und ersetzte so das bisherige Löschgruppenfahrzeug Robur LO-LF8-TS8-STA. „Sternchen“ wurde seither aufgrund des hohen Alters mit viel Hingabe erhalten und oftmals in Eigenregie sowie Unterstützung des Amts repariert. „Ob Waldbrand oder Autounfall – unser TLF hat uns nie im Stich gelassen und blieb auch da noch manövrierfähig, wo modernere Einsatzfahrzuge scheiterten“, erklärt Dalick.

Neues Großtanklöschfahrzeug in Aussicht​
Diese Erkenntnis teilten auch Amtsdirektor Bernd Boschan und Ortsbürgermeister Romeo Buder auf der Jubiläumsversammlung. „ Wir danken allen Feuerwehrkameraden und - kameradinnen sehr für ihre geopferte Freizeit und geleistete Einsatzbereitschaft “, betonte Boschan. In Anerkennung letztgenannter Bereitschaft und zur langfristigen Sicherung des Brandschutzes im Amt Lieberose/Oberspreewald wird derzeit eine Machbarkeitsstudie für ein neues Feuerwehrgerätehaus auf dem Byhleguhrer Lindengartenplatz erarbeitet. Baustart dafür sei voraussichtlich 2024. Dieses Gebäude würde zwei Garagen und soziale Räumlichkeiten beherbergen.

Auch ein neues Großtanklöschtankfahrzeug, das bestens für die Erfordernisse in der Lieberoser Heide gerüstet ist, wurde der Byhleguhrer Wehr im Zuge der Inbetriebnahme eines neuen Gerätehauses in Aussticht gestellt. Ob eine Variante mit 6.000 oder 9.000 Litern Löschwasservorrat, sei noch offen.

Egal, ob die Byhleguhrer Wehr mit „Sternchen“ oder einem neuen Fahrzeug unterwegs sein wird: Entscheidend sei am Ende, dass immer alle Einsatzkräfte gesund zurückkommen – waren sich Wehrführung und Ehrengäste auch am Jubiläumstag einig.

Bernhard Schulz
Feuerwehr Byhleguhre-Byhlen


Gruppenfoto vor dem Gerätehaus